Die eingleisige Bahnstrecke Landshut – Plattling wird in den nächsten Jahren zur Erhöhung der Kapazität im Personen- und Güterzugverkehr ausgebaut. Das Forum Bahnlärm Untere Isar (www.forum-bahnlaerm-untere-isar.de) unterstützt grundsätzlich dieses Vorhaben, fordert aber einen adäquaten Lärm- und Erschütterungsschutz entlang der gesamten Strecke.
Die Vertreter des Forums Bahnlärm Untere Isar, Werner Peisl, Roland Geiger und Wilfried Ständer konnten zu diesem Thema die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer (FDP) und den Dingolfinger Stadtrat und Landtagskandidaten Michael Limmer (FDP) zu einem Informationsaustausch im Dingolfinger Bahnhofscafé Olé begrüßen.
„Es ist nicht zu akzeptieren, dass derzeit nur Lärm- und Erschütterungsschutz an den Streckenteilen geplant wird an denen bauliche Maßnahmen durchgeführt werden. In den sogenannten Baulücken, zum Beispiel in Dingolfing und in Ergolding ist derzeit kein Lärm- und Erschütterungsschutz vorgesehen“ erklärt Wilfried Ständer.
Der Personenzugverkehr wird sich durch den Deutschlandtakt nahezu verdoppeln. Zusätzlich wird durch die geplante Plattlinger Kurve der Güterzugverkehr künftig ohne den bisher notwendigen und zeitaufwendigen Fahrtrichtungswechsel in den Knotenbahnhöfen Landshut und Plattling in Richtung Regensburg fahren können. Dies erhöht zwangsläufig den Güterzugverkehr, auch nachts, der u. a. durch Dingolfing fahren wird. Darüber hinaus ist es politisches Ziel den Güterverkehr vermehrt von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Nicole Bauer unterstützt die Forderung nach Lärm- und Erschütterungsschutz und verwies dabei auf die im Koalitionsvertrag festgelegten Vorhaben: „Durch das Programm „Schnelle Kapazitätserweiterung“ sorgen wir für ein ausgebautes Hochleistungsschienennetz bei einer gleichzeitig deutlichen Verbesserung des Lärmschutzes durch eine bessere Finanzierung der Lärmsanierungsprogramme.“ Zudem werde auch über die Einführung einer Gesamtlärmbetrachtung nachgedacht, um so nicht nur einzelne Lärmquellen, sondern die Summe aller Lärmbelastungen vor Ort zu untersuchen.
„Dass mit dem Ausbau der Schiene in unserer Region und der Einführung des Deutschland-Tickets mehr für die Mobilität auf der Schiene gemacht wird, ist überfällig. Aber bei dieser Veränderung beziehungsweise Erhöhung des Schienenverkehrs muss natürlich den betroffenen Anwohner Gehör geschenkt werden. Ich selbst bin unmittelbar neben einer Bahnlinie aufgewachsen und kann versichern, dass ich mich für bestmögliche Lärm- und Erschütterungsmaßnahmen einsetzen werden – kommunalpolitisch vor Ort, aber auch innerparteilich“ so Landtagskandidat Michael Limmer.
Bauer und Limmer stehen bereits mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium und Schienenbeauftragten der Bundesregierung Michael Theurer (FDP) in Kontakt. Staatssekretär Theurer wird sich dem Anliegen aus der Region persönlich annehmen und für einen gemeinsamen Termin nach Niederbayern kommen.
Alle Teilnehmer unterstützen die Ausbaupläne, fordern aber einen angemessenen Lärm- und Erschütterungsschutz entlang der gesamten Strecke. Abschließend bedankten sich die Vertreter des Forums Bahnlärm bei Frau Bauer und Herrn Limmer für das gute Gespräch.
v.l.: Nicole Bauer MdB, Werner Peisl, Michael Limmer, Wilfried Ständer, Roland Geiger