Beeindruckender Operationsraum in einem luftgestützten Zelt (v.l.): Die FDP-Bundestagsabgeordneten Sandra Bubendorfer-Licht und Nicole Bauer mit Kommandeur Oberstarzt Dr. Tobias Gamberger.

FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht und Nicole Bauer
besuchten das Sanitätslehrregiment Niederbayern (SanLehrRgt) in der
Gäubodenkaserne in Feldkirchen bei Straubing

FELDKIRCHEN (18.08.20) – Die FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer
(Velden) und Sandra Bubendorfer-Licht (Ampfing) haben sich über das
Aufgabenspektrum des Sanitätslehrregiments (SanLehrRgt) in der
Gäubodenkaserne in Feldkirchen bei Straubing informiert. Unter der
Führung des Kommandeurs Oberstarzt (OTA) Dr. Tobias Gamberger
demonstrierte die 3. Kompanie den Aufbau eines Feldlazaretts.

In einem Hangar stellten die Soldaten den Aufbau von Rettungszentren aus
Containern, luftgestützten Zelten und Mischformen vor. Das Lazarett
ist dabei aufgebaut wie ein Krankenhaus mit Operationssaal,
Intensivstation und Pflegestation. Die Stationen werden im Einsatzfall
vom Sanitätspersonal schichtfähig rund um die Uhr betrieben, die Ärzte
werden zu den Einsätzen von den Bundeswehr-Krankenhäusern hinzugezogen,
wo sie normalerweise Dienst tun, wie Oberstarzt Dr. Tobias Gamberger
betont.

Die modular aufgebauten Sanitätseinrichtungen können in den
vorgestellten Konfigurationen bis zu 72 Pflegebetten umfassen. Dabei
komme darauf an, wie schnell die Krankenstation aufgebaut werden muss.
Container-Systeme mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen seien nicht so
flexibel zu transportieren, wie die Zelte mit einem Gewicht von 500
Kilogramm. Beeindruckt waren die beiden Bundestagsabgeordneten vom
mobilen Operationssaal mit drei OP-Tischen.

Oberstleutnant Rainer Grießbaum gab in seinem Vortrag im Saal des
Offiziersheimes einen Überblick über die Geschichte des Standortes und
den Auftrag des Sanitätslehrregiments. In der Gäubodenkaserne werden
Sanitätskräfte der Bundeswehr auf Einsätze vorbereitet. Ihre
Grundausbildung absolvieren laut Oberstleutnant Grießbaum bundesweit
alle Sanitätsoffiziersanwärter in Niederbayern. Die Einheit hält
Personal und Material für die Einsatzversorgung wie luftgeschützte Zelte
oder Container bereit. Dazu zählen Fahrzeuge, Zelte, Container und
medinische Geräte. Zudem entwickle die Truppe Krankenwagen weiter und
optimiere Container-Zelt-Systeme, so Grießbaum.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht sagte, sie habe
großen Respekt vor den Leistungen der Bundeswehr. Den Einsätzen und der
Einsatzbereitschaft der Soldaten müssten auch in der Bevölkerung wieder
mehr Respekt entgegengebracht werden. Das Mitglied im Ausschuss für
Inneres und Heimat, sieht in der Bundeswehr auch einen wichtigen
Baustein des Zivil- und Katastrophenschutzes. Ob bei Waldbränden,
Hochwasser oder Covid-19 arbeiten zivile und militärische Stellen zum
Schutz der Bevölkerung im Katastrophenfall zusammen. „Das Material der
Bundeswehr ist hochbegehrt“, weiß OTA Dr. Tobias Gamberger. Der
Kommandeur beschrieb dies am Beispiel eines betagteren Unimog-Modells.
Der Krankenwagen habe die Eigenschaft, in 1,20 Meter tiefen Wasser
vorwärts zu kommen. Das Fahrzeug sei deshalb für Hochwassereinsätzen
immer noch wichtig.

Eine wichtige Baustelle der Bundeswehr ist laut OTA Dr. Gamberger die
Digitalisierung. Es sei heute schneller und günstiger, eine
Dienstvorschrift per E-Mail in Sekundenschnelle zu verbreiten.
Allerdings müsse das mobile Arbeiten durch digitale Geräte sicher vor
Cyberangriffen sein.
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer sieht hier enormen
Nachholbedarf: „Es blutet mir das Herz, wenn ausgerechnet die Bundeswehr
von Innovationen und neuen Technologien ferngehalten wird.“ Mit
Interesse hat die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion
den hohen Frauenanteil und die Karrierechancen von Frauen bei der
Bundeswehr bekundet. Rund 60 Prozent der 235 neuen Offiziersanwärter im
Sanitätsdienst sind laut Kommandeur Gamberger weiblich. Zwei von fünf
Dienstposten seien mit Frauen besetzt. Arzthelferinnen, Apothekerin oder
Pharmazeutinnen haben in Uniform gute Karrierechancen, wie drei
Berufssoldatinnen berichteten.