Ein flächendeckendes Mobilfunknetz gehöre zur Grundversorgung und sei daher Aufgabe des Staates, lautete der Konsens zwischen Tiefenbachs Bürgermeisterin Birgit Gatz, FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer und dem dritten Bürgermeister Bernhard Haider. Bei einem Treffen diskutierten die Politiker über den Ausbau der digitalen Infrastruktur, die im Landkreis Landshut nur sehr schleppend vorangeht. „Es war ein Fehler, den Ausbau aus den Händen des Staates zu geben.“, monierte Gatz. Auch in Tiefenbach müsse sich in puncto Mobilfunkausbau noch einiges tun. Haider gab zu bedenken, dass viele Bürger gegen den Bau von Mobilfunkmasten protestierten. Allerdings wolle auch keiner mehr auf sein Handy verzichten. Bauer stellte schließlich bedauernd fest, dass die Netzanbieter wenig Interesse an einem Nationalen oder Lokalen Roaming hätten, da sie ihre gewohnten Geschäftsmodelle beibehalten wollten. Dabei, so Haider, würde gerade das Zulassen des Roamings den Markt beleben und vielleicht sogar das Oligopol aufbrechen. Bauer zeigte für die Verweigerung des Nationalen Roamings wenig Verständnis: „Wir würden Funkmasten einsparen und an Standortpotential gewinnen. Das ist gerade für den ländlichen Raum ein entscheidender Faktor.“ So sieht es auch Gatz: dass aus unserer Region mutwillig ein digitales Entwicklungsland gemacht werde, will sie nicht hinnehmen.
Gatz stellte Bauer und Haider noch das „9plus2“-Modell für die Tiefenbacher Mittelschule vor: ab kommendem Schuljahr soll es möglich sein, an der Mittelschule neben dem Quali auch die Mittlere Reife zu machen. Bauer begrüßte das Modell, das den Kindern und Jugendlichen eine heimatnahe Beschulung erlaubt: „Es ist richtig, in eine Schulart zu investieren, welche die Durchlässigkeit unseres Schulsystems erhöht.“ Außerdem müsse dem Akademisierungswahn ein Ende gesetzt werden. Denn Deutschland brauche auch Handwerker und Fachkräfte. Kinder sollten entsprechend ihren Fähigkeiten ausgebildet werden und nicht nach der Erwartungshaltung der Eltern.