Das Berufseinstiegsbegleitungsprogramm ist im Haushalt der Bayerischen Staatsregierung nicht mehr vorgesehen. Hierzu traf sich die Landshuter Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer virtuell mit dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Schule Wirtschaft und Bereichsleiter für Personal- und Sozialwesen bei ebm-papst Landshut, Kai Gebhard, dem Gesamtleiter des Katholischen Jugendsozialwerks München, Ludwig Weber zusammen mit Sandra Huber, sowie dem Leiter im Bereich Berufsausbildung des BMW Werks in Landshut, Ralf Franke und der Berufseinstiegsbegleiterin Marion Zöttl. Das erfolgreiche und bewährte Programm hilft vor allem gehandicapten Schülerinnen und Schülern, den Abschluss an der allgemein bildenden Schule zu erreichen oder den Übergang zwischen Schule und Beruf zu bewältigen. Nun soll die Finanzierung der Berufseinstiegsbegleitung eingestellt werden. Das will die FPD-Politikerin verhindern und wendet sich an den Freistaat.
„Junge Menschen sollen selbstbestimmt ihr eigenes Talent finden und damit beruflich erfolgreich werden können.“, so Nicole Bauer, „Es muss uns gelingen, möglichst viele in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“ Jährlich werden durch das Programm im Schnitt 72 Prozent der Teilnehmer in eine Ausbildung und 15 Prozent in eine weiterführende Schule vermittelt. Lediglich 4 Prozent bleiben unvermittelt.
Auch Ludwig Weber, hält die Berufseinstiegsbegleitung für „eine gelungene Vernetzung und lebendige Kooperation verschiedenster Akteure“. Die gute Zusammenarbeit von Schule, Wirtschaft, Agentur für Arbeit und Berufseinstiegsbegleitern und –begleiterinnen ermögliche förderbedürftigen Jugendlichen einen passgenauen und nachhaltigen Übergang. Laut Weber unterstütze man damit auch „Betriebe aktiv bei der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften“.
Rückenwind bekommt Bauer außerdem aus der lokalen Wirtschaft. Ralf Franke konstatiert: „Der BMW Group, Werk Dingolfing, Regensburg und Landshut, ist keine Maßnahme bekannt, die vergleichbar individuell, nachhaltig und zielgerichtet angelegt ist.“
Auch Kai Gebhardt, ist der Meinung, dass dieses Modell der Berufseinstiegsbegleitung fortgesetzt werden solle: „Junge Menschen, die schon ohne Corona gehandicapt sind, benötigen dringend die Begleitung, denn ohne die Unterstützung haben sie kaum mehr eine Chance auf gesellschaftliche oder wirtschaftliche Teilhabe.“
Nicole Bauer fordert nun, dass die gesetzliche Kofinanzierung und die zwischenzeitliche Mittelfinanzierung durch den Haushalt des Freistaates realisiert werden. Bayern soll dem Beispiel fünf anderer Bundesländer, darunter Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, folgen. Dazu haben Gesprächspartner verschiedene Minister des Bayerischen Kabinetts in einem Schreiben aufgefordert. Auch die Oppositionsparteien des Bayerischen Landtags, Grüne, SPD und FDP haben einen gemeinsamen Änderungsantrag zum bayerischen Haushaltsplan 2021 gestellt. Zudem bekam Bauer beim virtuellen Bezirksparteitag der FDP Niederbayern vollständige Rückendeckung und es wurde ein entsprechender Beschluss gefasst.
Allen Teilnehmern der Videokonferenz fehle das Verständnis, wenn bewährte Programme wie dieses nicht weitergeführt werden. „Der Freistaat spart hier an der falschen Stelle“, mahnt Bauer, „Die Berufseinstiegsbegleitung brauchen wir auch in Zukunft dringend in Bayern, denn letztlich profitieren alle Beteiligten davon.“