Mirskofen. FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller trafen sich kürzlich mit den Vertretern der Waldbesitzervereinigung Landshut, dem Vorsitzenden Ludwig Huber, Försterin Susanne Ritter und 2. Vorsitzenden Josef Graf.
Huber machte die Klimaerwärmung für die derzeitige Waldsituation verantwortlich: durch die steigende Verdunstungsraten trockneten die Böden weiter aus und der Wassermangel setze den Bäumen zu. Müller erkundigte sich nach Alternativen aus den Mittelmeerstaaten, doch Huber und Ritter erklärten, dass es in Deutschland auch weiterhin Früh- und Spätfröste geben werde, was wärmeliebende Baumarten nicht sonderlich gut vertragen. Neben der Douglasie und verschiedenen Tannenarten könnten auch diverse Zedernarten eine Alternative darstellen. Den Klimawandel habe man aus forstwissenschaftlicher Sicht um 30 Jahre verschlafen.
Müller hakte bei der Holzvermarktung nach: sie ist der Auffassung, dass das Bauen mit Holz bereits im Architekturstudium wesentlich mehr verankert werden muss, um den Blick mehr auf den Baustoff Holz zu richten. Auch Bauer will sich dafür einsetzen, dass im Landkreis mehr öffentliche Gebäude klimafreundlicher gebaut werden. Holzgebäude sind eine prima CO2-Senke und energieintensive Baustoffe werden ersetzt. Graf warf ein, dass Holzgebäude – so paradox es auch klinge – wesentlich günstigere Brandeigenschaften haben als Stahlkonstruktionen, sprich sicherer sind.
Bauer machte sich außerdem für die Waldbesitzer stark: „Die CO2-Bindung und positive Wirkung des Waldes muss bei Steuer und Zertifikatehandel honoriert werden.“
Müller sprach auch die energetische Nutzung von Holz an: „Für eine regionale, nachhaltige Energieversorgung sollten wir die Nutzung der eigenen Hackschnitzel im Landkreis forcieren.“ Huber würde sich dazu mehr Hackschnitzelheizungen wünschen, welche bei großen Gebäuden mit ganzjährigem Wärmebedarf auch rentabel sind.