Am vergangenen Mittwoch besuchte Prof. Andrew Ullmann, Gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, mit seinen Parteikollegen das Krankenhaus Vilsbiburg, um sich mit der Klinikleitung über die geplante Krankenhausreform auszutauschen. Begleitet wurde der Bundestagsabgeordnete, Facharzt für Innere Medizin und Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Würzburg, von seiner Parteikollegin Nicole Bauer, Bundestagsabgeordnete und FDP-Kreistagsfraktionsvorsitzende, des Weiteren von Michael Limmer, stellvertretender Bezirksvorsitzender FDP-Niederbayern, sowie von Bezirksrat und Kreisrat Michael Deller, stellvertrender Vorstand der FDP Landshut-Stadt. Prof. Dr. Christian Pehl, Vorstand der LAKUMED Kliniken und Chefarzt der Medizinischen Klinik, sowie Dr. Raimund Busley, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Vilsbiburg, hießen die hochrangigen Gäste aus der Politik herzlich willkommen. Sie luden sie zu einem Gedankenaustausch ein, an dem auch Gunthard Goresch, Chefarzt der Interdiszipliniären Notaufnahmen an den Krankenhäusern Vilsbiburg und Landshut-Achdorf, teilnahm.
Ärztlicher Direktor Dr. Busley stellte zur Begrüßung kurz die Struktur der regionalen Krankenhauslandschaft sowie die Entwicklung des Krankenhauses Vilsbiburg einschließlich des im vergangenen Jahr neu eröffneten OP- und Intensiv-Neubaus die Neubaus vor und erläuterte die besonderen medizinischen Schwerpunkte und die Rolle der zertifizierten Zentren am Haus. Das Krankenhaus Vilsbiburg stellt für die Bevölkerung die zentrale Anlaufstelle bei Notfällen aller Art dar. Darüber hinaus sind die Spezialisierungen des Hauses, beispielsweise in Endoprothetik, Schlaganfallversorgung, Schilddrüsenchirurgie und Schmerzmedizin, aber auch die geburtshilfliche Abteilung sind für den Standort von großer Bedeutung. „Das von der Regierungskommission vorgelegte Papier zur Krankenhausreform hat uns im vergangenen Dezember sehr erschreckt“, so Dr. Busley. Sollte die Empfehlung der Kommissionsmitglieder umgesetzt werden, würde – so seine Befürchtung – das Krankenhaus Vilsbiburg nur noch als „Haus der Basisversorgung“ gelten. „Wir stemmen schwerpunktmäßig die medizinische Notfallversorgung für den südlichen Landkreis, und zwar auf hohem Niveau, 24 Stunden täglich, 7 Tage die Woche. Diese darf nicht wegbrechen. Denn wenn Strukturen kaputtgehen, wird es später unmöglich sein, diese wieder aufzubauen“, betonte der ärztliche Direktor. Es sei jedoch wichtig, so der Appell von Dr. Busley an die Anwesenden, dass die Bedarfe im ländlichen Raum und die etablierten Strukturen in der Politik Berücksichtigung fänden.
Die Anwesenden waren sich einig darüber, dass das Krankenhaus Vilsbiburg Medizin auf höchstem Niveau leistet und sich deshalb für die Erhaltung des Hauses mit all seinen Spezialisierungen eingesetzt werden muss. „Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern die Ängste nehmen und Klarheit schaffen: Im Landkreis Landshut sollen Krankenhäuser nicht schließen müssen, und Spezialisierungen sollen weiterhin möglich sein“, sagte Nicole Bauer (MdB). Andrew Ullmann (MdB) bekräftigte: „Unser Ziel ist, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken. Wir sehen auch die Notwendigkeit, dass die Staatsregierung gezielt mehr Geld in den Ausbau der bayerischen Krankenhauslandschaft investiert. Um das teure System günstiger und effizienter zu machen, wollen wir zum Beispiel die Ambulantisierung voranbringen, im Sinne ambulanter vor stationärer Versorgung.“
Zusammen mit dem LAKUMED Vorstand Prof. Dr. Pehl machte Dr. Busley als weiteres Thema auf die schwierige Gewinnung von Hausärzten und Krankenhausärzten im ländlichen Raum aufmerksam. Diese könnte sich verschärfen, wenn Spezialisierungen im Zuge der Krankenhausreform wegfielen. „Wir können die Strukturvoraussetzungen, die erforderlich sind, nicht mehr stellen, wenn das Personal fehlt“, erklärte Prof. Dr. Pehl. Auch Andrew Ullmann und Nicole Bauer wissen: „Wir müssen den ländlichen Raum für die Ärzte attraktiver machen.“