Altdorf. Kürzlich besuchte FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer Altdorfs Bürgermeister Sebastian Stanglmaier und unterhielt sich mit ihm über die Herausforderungen in seiner Gemeinde. Dazu gehört unter anderem neben der Kinderbetreuung auch die Altenpflege. Stanglmaier befürchtet, dass sich die Suche nach Personal auch weiterhin für alle Kitas und Kindergärten schwierig gestalte. Es fehlen schlichtweg Erzieher und damit einhergehend werde die Warteliste für Kita- und Kindergartenplätze immer länger. „Dabei ist eine gute Kinderbetreuung die Grundvoraussetzung für den beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Bauer, die auch Mitglied im Familienausschuss des Deutschen Bundestag ist, „Die Fachkräfteoffensive der Bundesregierung hat bisher keine spürbaren Verbesserungen gebracht.“
Stanglmaier stellt fest: „In der Altenpflege zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Wir müssen dringend über neue Möglichkeiten in der Pflege nachdenken.“ Beide Politiker sind sich einig, dass Pflegeberufe und die zugehörigen Ausbildungen attraktiver werden müssen. „Langfristig muss es unser Ziel sein, die Ausbildung besser zu vergüten, anstatt bloß Pflegekräfte aus unseren Nachbarländern abzuwerben“, so Bauer. Der Bürgermeister sieht zudem bei der Betreuung von Senioren die Notwendigkeit einer Tagespflege. Auch die Bundestagsabgeordnete spricht sich als Befürworterin einer Verantwortungsgemeinschaft für eine Modernisierung der Betreuungsmöglichkeiten aus. „Gerade auch während Corona wurde ersichtlich, wie wertvoll Kurzzeit- und Tagespflege auf für die pflegenden Angehörigen ist“, merkt die Bundestagsabgeordnete an.
Eine weitere Herausforderung für Altdorf stellt das ursprüngliche Projekt einer Geothermie-Anlage dar. Aufgrund der vergleichsweise hohen Wassertemperatur bezogen auf die Bohrtiefe sei die Region grundsätzlich gut für eine Geothermienutzung geeignet. Mit Blick auf günstige Wärme „herrschte in den 2000er Jahren eine Goldgräberstimmung in Altdorf“, so Stanglmaier. Das Projekt wurde allerdings vor mittlerweile knapp zwei Jahren gestoppt, da nicht ausreichend Abnehmer für die Wärme gefunden werden konnten. Die Bohrungen, die im Zuge dessen vorgenommen wurden, könnten stattdessen für Forschungsprojekte der TU München genutzt werden. Der Bürgermeister erklärt, dass beispielsweise durch eine Erforschung der natürlichen Speicherkapazitäten von Wärme, zusammen mit der Stadt Landshut ein Nutzungskonzept entwickelt werden könne.
Aktuell stößt auch das Vorgehen bei der Erstattung der Gewerbesteuerausfälle auf viel Unverständnis beim Bürgermeister. „Diese wird auf alle Kommunen wie mit einer Gießkanne ausgegossen. Ob dies in dem Umfang im vergangenen Jahr nötig gewesen wäre stelle ich in Frage“, bedenkt Stanglmaier, „Die dafür aufgewendeten Steuergelder hätten auch anders genutzt werden können und künftige Generationen werden das noch schultern müssen.“