Beim Besuch der FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer bei Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) diskutierten die Politiker zunächst über die laut Bauer „gescheiterte Energiewende“: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur gehe dermaßen langsam vonstatten, dass sich die Bundesrepublik bereits heute schon von den Nachbarstaaten abhängig mache.

Wenn das letzte Kernkraftwerk – Isar II – vom Netz gehe, werde sich die Lage verschlimmern. Dreier prangerte an, dass es die Bundesregierung nicht für nötig befunden habe, weder auf seine Anfrage zum Konverterstandort des SuedOstLinks in Niederaichbach noch auf die Anfrage zur „Bürgermeistertrasse“ zu antworten. Immerhin habe er erreichen können, dass sich die Größe des Konverters aufgrund der Verbauung dünnerer Leitungen deutlich verkleinere. Angesichts des straffen Zeitplans, der für eine Energiewende nötig sei, sei es schon verwunderlich, dass so wenig geschehe. „Wir haben im Moment diesen Tunnelblick auf den Klimaschutz, statt blindem Aktionismus sollten wir lieber die Konsequenzen bedenken“, meinte Dreier.

Bauer erkundigte sich nach einem weiteren Thema, das viele Bürger errege: die ärztliche Versorgung auf dem Land. „Ärzte und Krankenhäuser sind zentriert angesiedelt, dabei brauchen wir sie auch dringend in den ländlichen Räumen!“, appellierte die Abgeordnete.

Auch Dreier sprach sich für den Erhalt der Kliniken auf dem Land aus, auch wenn diese defizitär seien: „Es geht nicht allein um die Wirtschaftlichkeit, sondern auch um die Zufriedenheit der Patienten“, stellte er fest. Eine jüngst veröffentlichte Studie besage, dass man die Anzahl der Krankenhäuser halbieren müsse – dies wäre verheerend für Bayern. Bauer regte im Hinblick auf die drohende Schließung der Vilsbiburger Geburtenstation aufgrund Hebammenmangels an, Hebammen weiterhin mit einer Ausbildung statt, wie derzeit geplant, einem Studium auszubilden. „Wir brauchen Leute mit Herz, die zupacken können, statt lateinische Wörter herunterzubeten.“, stellte Bauer salopp fest und versprach, bei der Bundesregierung nachzufragen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für die Hebammen vereinfacht werden müssten.