FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer besuchte das Landshuter Wasserwirtschaftsamt und Behördenleiter Constantin Sadgorski, um sich über die Novellierung der Düngeverordnung zu unterhalten.
Anlass ist die neuerliche Mahnung der EU-Kommission, Deutschland wegen viel zu hoher Nitratwerte vor dem Europäischen Gerichtshof zu verklagen. Bauer, die die heimischen Landwirte im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft vertritt, legte dar, welch großen Einschnitt die Düngeverordnung darstelle: viele Landwirte litten unter Existenzängsten, die Zukunft vieler Viehhalter sei ungewiss. Der Landkreis Landshut sei auf Viehhaltung spezialisiert und die EU-Verordnungen dürften unsere kleinen und mittelständischen Betriebe nicht kaputt machen. Beide Gesprächspartner waren sich einig, dass der Schutz des Grundwassers sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Wasserwirtschaft eine große Herausforderung sei.
Im Zuge der Unterhaltung sprach sich Bauer vehement gegen Gülletransporte aus dem europäischem Ausland aus: „Aus Klima- und Umweltgesichtspunkten würde ich das verbieten!“
Bauer erkundigte sich außerdem nach dem aktuellen Stand der Rückhaltebecken im Landkreis, da der Ausbau einige Kommunen vor große Herausforderungen stelle: finanziell sei es schwierig und die erforderlichen Flächen zu erwerben ohnehin. Sadgorski erklärte, dass das Wasserwirtschaftsamt Landshut den Bau von Hochwasserschutzanlagen und Hochwasserrückhaltebecken unterstütze, sofern sie für ein hundertjährliches Hochwasser ausgelegt seien. Im Jahr 2018 seien beispielsweise zehn solcher Rückhaltebecken mit mehreren Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert worden. Sollte sich während der Umsetzung des Hochwasserschutzes durch Rückhaltebecken herausstellen, dass die Gemeinde die Grundstücke nicht erwerben könne, sei man jederzeit offen für konstruktive Gespräche.