Junge Liberale Niederbayern wählen neuen Vorstand – Vier Landshuter vertreten

Am Sonntag fand in Landshut der Bezirkskongress der Jungen Liberalen (JuLis) Niederbayern mit Neuwahlen statt. Als neuer Vorsitzende wurde der 24-jährige Dingolfinger FDP-Landratskandidat Sacha Perkuhn gewählt, der den vorherigen Vorsitzenden Ramin Nikkho ablöste, welcher aufgrund seiner beruflichen Karriere nicht erneut antrat. Sascha Perkuhn bedankte sich bei Ramin Nikkho für seine „grandiose Arbeit in den vergangenen zwei Jahren“ und versprach, diese im kommenden Jahr fortzuführen.  Besonders das von Ramin Nikkho im Vorjahr ausgegebene Ziel, junge Mandatsträger bei der anstehenden Kommunalwahl in die Parlamente zu bringen werde er mit Herzblut weiterverfolgen , denn „die Junge Generation braucht eine starke Stimme in den Parlamenten, das haben gerade die Demonstrationen gegen Artikel 13 und für mehr Klimaschutz im vergangenen Jahr gezeigt.“

Für die Finanzen ist auch weiterhin Phillip Fischer zuständig, welcher in Straubing auf Listenplatz 2 für die Freien Demokraten kandidiert. Ebenso wiedergewählt wurde Matthias Tobler, der auch im vergangenen Jahr bereits das Organisationsresort betreute. Unterstützt wird er dabei von der neugewählten Essenbacherin Alina Fuchs. Programmatische Impulse werden wie im vergangenen Jahr von Lutz Himmel gesetzt, welcher bei seiner Arbeit von der 15-jährigen Landshuter FridaysForFuture-Aktivistin Anschana Schröfel unterstützt wird. Der Landshuter JuLis-Kreisvorsitzende Lorenz Hörmann wurde als Stellvertretender Vorsitzender für Öffentlichkeitsarbeit wiedergewählt. Hörmann, welcher für die FDP auf Listenplatz 3 für den Landshuter Stadtrat kandidiert, nahm in seiner Vorstellungsrede Bezug auf das Wahlkampfmotto „Gemeinsam mehr bewegen“. „Dieses Motto sollten sich alle Politiker, aber gerade wir Liberale zu Herzen nehmen. Er fasst meinen Anspruch an Politik perfekt in Worte. Statt ständig gegeneinander zu arbeiten und so Stillstand zu produzieren sollten Politiker zusammenarbeiten, um so das Land voranzubringen.“ Wie gut das funktionieren könne habe er beim allerersten Christopher-Street-Day Niederbayerns in Landshut gemerkt. Dort hätten Menschen mit unterschiedlichsten politischen Prägungen als Team funktioniert und gemeinsam etwas Wunderbares geschaffen – etwas das mit Sicherheit auch dem nächsten Landshuter Stadtrat gelingen könne. Ihm zur Seite steht der wiedergewählte Landshuter Jung-Unternehmer Michael Bonacina.

Im Gasthof zur Insel konnten die Jungen Liberalen auch einige hochkarätige Politiker begrüßen: den Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz, die jungliberale Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer, den niederbayerischen Landtagsabgeordneten Alexander Muthmann sowie den jüngsten niederbayerischen Bezirksrat Michael Deller.

Alexander Putz gab den anwesenden Jungpolitikern mit, dass gerade Kommunalpolitik selten schwarz-weiß sei, sondern aus ganz vielen Grautönen bestünde. Deshalb handele er nicht nach einer Ideologie, sondern bedenke als überzeugter Verantwortungsethiker immer auch die Folgen seines Handelns. Das politische Engagement vor Ort stelle den Praxistest dar – „fern aller ideologischer Theorien“ und bereite wegen der unmittelbaren Mitgestaltungsmöglichkeiten besonders Freude.

Die Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer kritisierte in ihrem Grußwort besonders den Umgang mancher Unionspolitiker mit der widersinnigen Bonpflicht: „Da stellen sich Unionspolitiker hin und kritisieren etwas, dem sie selbst wenige Monate zuvor noch im Plenarsaal zugestimmt haben.“ Das mache den Unterschied zwischen der FDP und anderen Parteien deutlich: „Wir sind die Partei der Vernunft und überlegen uns deshalb im Voraus, welche Auswirkungen unsere Gesetzesvorschläge haben, statt danach von den Auswirkungen der Bürokratie überrascht zu werden. Die Kassenbonpflicht ist überflüssig und muss ganz klar wieder abgeschafft werden“.

MdL Alexander Muthmann und Bezirksrat Michael Deller waren sich in ihrem Grußwort einig, dass Kommunen einen viel höheren Wert auf interkommunale Zusammenarbeit legen müssen.  „Kommunen sind keine abgeschlossenen Systeme, sondern bedingen sich natürlich gegenseitig. Gerade beim ÖPNV etwa müssen sich die Kommunen viel enger verzahnen, um so Synergieeffekte zu nutzen und das Beste für ihre Bewohner herauszuholen“, so Michael Deller.

Doch auch praktische Politik stand auf dem Programm: Geprägt von den Erfahrungen mehrerer Listenaufstellungen sprachen sich die Jungen Liberalen für Entbürokratisierungsmaßnahmen bei der Kommunalwahl aus (etwa die Zusammenfassung mehrerer Formulare zu einem), um so den ehrenamtlichen Kandidaten das Leben zu erleichtern. Doch auch die Bauernproteste spielten eine wichtige Rolle, so sprachen sich die niederbayerischen JuLis für eine wissenschaftliche Überprüfung der aktuellen Düngeverordnungen aus, um eine effektive Umsetzung des EU-Rechts zu gewährleisten, aber gleichzeitig die Landwirte vor unnötigen Schikanen zu bewahren.