Die Bundestagsabgeordneten Karsten Klein, Nicole Bauer und Muhanad Al-Halak (FDP) besuchen das Wasserstoffzentrum Pfeffenhausen

Landkreis Landshut – Noch zu Beginn des Jahres hatte sich die Heimatabgeordnete Nicole Bauer (FDP) gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen Karsten Klein MdB (Obmann im Haushaltsausschuss) erfolgreich für die Ausfinanzierung des Wasserstoffzentrums in Pfeffenhausen eingesetzt – nun besuchten sie gemeinsam mit dem Grafenauer Bundestagsabgeordneten Muhanad Al-Halak (FDP) kurz vor Produktionsstart den fertigen Elektrolyseur in Pfeffenhausen.

Der Gedanke hinter dem Projekt ist so simpel wie bestechend: Wasserstoff aus Niederbayern, produziert mit grüner Energie. Die Produktion von grünem Wasserstoff ergänze dabei die Energiewende, wie Geschäftsführer Dr. Tobias Brunner erklärt: „Wollen wir die Transformation nur durch den alleinigen Ausbau von Wind-, Solar- und Wasserkraft schaffen, müssten wir unser Stromnetz teuer überdimensionieren, um das hohe Energieaufkommen zu Spitzenzeiten abzufangen. Die Produktion von grünem Wasserstoff gibt uns die Möglichkeit, diese Peaks abzupuffern.“ Zudem entsteht bei der Produktion Abwärme, die in die kommunalen Wärmenetze eingespeist werden kann.

Der Wasserstoff fungiere dann als potenter Energiespeicher. Ein einziger Wasserstofftrailer entspricht etwa 650 geladenen Tesla-Batterien, der Elektrolyseur in Pfeffenhausen könne täglich Wasserstoff für zwei Trailer produzieren. Diese Energiemenge ließe sich in der Mobilität, aber auch in der Industrie nutzen. Seine Forderung ist deshalb eindeutig: „Wir müssten an jeden Wind- und Solarpark einen Elektrolyseur bauen und so ein dezentrales Wasserstoffnetz aufbauen.“

Karsten Klein, der das Wasserstoffzentrum als Obmann im Haushaltsausschuss begleitete, zeigte sich begeistert: „Es ist ein richtungsweisendes Referenzprojekt, das den Weg zu einem netzdienlichen grünen Stromsystem aufzeigt. Unser Einsatz im Haushaltsausschuss hat sich gelohnt.“

Der in Pfeffenhausen produzierte Wasserstoff soll dabei in Zukunft neben der Belieferung von Tankstellen auch für das derzeit ebenfalls in Pfeffenhausen in Bau befindliche Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) genutzt werden. Das ebenfalls vom Bund geförderte Wasserstoffzentrum ist dabei als ein offenes Anwenderzentrum für die Industrie geplant. Der Geschäftsführer der Hy2B Wasserstoff denkt dabei groß und träumt von einem „internationalen Mekka für die Wasserstoffwirtschaft.“ Unternehmen aus der ganzen Welt sollen sich hier ansiedeln, um innovative Wasserstofftechnologien zu erproben und so neue Anwendungsbereiche zu erschließen.

Für die Diplom-Ingenieurin und heimische Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer ein Gewinn für die Region: „Der Landkreis Landshut wird durch das ITZ und die kürzlich verabschiedete Nationale Wasserstoffstrategie Vorreiter und Knotenpunkt der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.“ Die Abgeordnete hegt die Hoffnung, dass dies auch langfristige Wertschöpfung vor Ort schaffe.

Eine Hoffnung, die wohl auch viele Bürgerinnen und Bürger in Pfeffenhausen pflegen. Sie begleiteten das Projekt mit Wohlwollen, wie Brunner anmerkte: „Die Offenheit, die wir hier bei den Bürgern angetroffen haben, ist einzigartig. Eine so positive Erfahrung haben wir bislang nirgendwo sonst gemacht.“

Besonders freut Bauer, dass durch das ITZ nun endlich wieder Technologieoffenheit in das Zentrum der Debatte rücke: „Wir haben viel Zeit verloren, weil wir lange Zeit einseitig auf E-Mobilität gesetzt haben.“ Jetzt gerade erst bringe die SPD gemeinsam mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, das fatale Verbrennerverbot wieder auf die Tagesordnung. Das ITZ zeige, wie es auch anders gehe: „Im Land der Ingenieure eine Technologie zu verbieten, ist der pure Wahnsinn.“ Neue Technologien gehörten erforscht, aber schlussendlich müssen sie auch im Wettbewerb bestehen können, statt von der Politik verschrieben zu werden, sagt auch der Bundestagsabgeordnete Muhanad Al-Halak aus Grafenau: „Politiker sind nicht die besseren Ingenieure.“ Als gelernter Abwassermeister wisse er nicht, welche Technologie sich Morgen durchsetzen werde.