Nicole Bauer, MdB, auf Rang sechs der FDP-Landesliste gewählt

Als Dorfkind, aufgewachsen in der Landwirtschaft, weiß Nicole Bauer, MdB (FDP), was echte Arbeit bedeutet. Die 37-jährige Mutter kennt aber ebenso die Sorgen und Nöte der ländlichen Räume, die sie in ihren zahlreichen Gesprächen in ihrer niederbayerischen Heimat, im örtlichen Vereinsleben, im Kreistag des Landkreises Landshut, aber auch im Gemeinderat vermittelt bekommt. In ihrer energischen und zugleich positiv emotionalen Rede auf der Landesvertreterversammlung der FDP machte Bauer den Anwesenden daher die Problemstellungen der gesellschaftlichen Basis wieder begreiflich. Auf dieser Grundlage wählten die Delegierten die Direktkandidatin für den Wahlkreis Landshut-Kelheim auf Rang sechs der Landesliste, womit sich Nicole Bauer auch gegen innerparteiliche Schwergewichte behauptete.

Begonnen hatte jene ihre Ausführungen dabei mit einem direkten und unmissverständlichen Einstieg. „Im Zweifel für die Freiheit“, sei ein Ausdruck des ehemaligen FDP-Parteivorsitzenden Guido Westerwelle, der die Ingenieurin bis heute präge. Auf dieser Basis – der Freiheit im Privaten sowie in der Wirtschaft – setzte Nicole Bauer ihre Rede fort und forderte vor allem ein Ende des politischen „entweder oder“. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege der eigenen Angehörigen, sich nicht entscheiden zu müssen zwischen den Attributen einer Unternehmerin und eines Familienmenschen, ist dabei das zentrale Credo der jungen Mutter, deren Sohn Raphael sie auf die Versammlung begleitete.

Die Notwendigkeiten des ländlichen Raumes

„Ich glaube an die Stärke unseres Landes, unsere Wirtschaft und unsere Demokratie“, formulierte Nicole Bauer weiter ihr politisches Glaubensbekenntnis. „Die Politik muss den Menschen wieder die Luft zum Atmen lassen“, lautete daher ihre treffende Zusammenfassung der Zielsetzungen des großflächigen Bürokratieabbaus, der Technologieoffenheit und des Pragmatismus zur Förderung nachhaltiger Innovationen und der Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit. „Vor allem darf Berlin aber die ländlichen Räume nicht vergessen“, betonte Bauer erneut ihre Heimatverbundenheit, die Notwendigkeit des Verbrenners über 2035 hinaus, aber auch die flächendecke Sicherstellung der medizinischen Versorgung.

Verordnungen und Dokumentationspflichten für Landwirte, Pflegekräfte und andere systemrelevanten Tätigkeiten schaden dabei der Attraktivität dieser Berufe und führen vor allem auf dem Land für eine strukturelle Unterversorgung. „Wir müssen unser Land aber für die Zukunft sichern“, sprach Bauer in ihrer Rolle als Mutter und trat so einmal mehr als starke Stimme der Kinder und Jugendlichen auf. „Das geht nur mit dem Ausbau der individuellen Förderung unserer Kleinsten bereits ab der KiTa.“

Klares Votum für Niederbayern

Gesäumt wurden Bauers Ausführungen mitnichten von Höflichkeitsbeifall, vielmehr zeigten die FDP-Delegierten ihre Zustimmung mit deutlichem Zwischenapplaus und einem eindeutigen Votum für Nicole Bauer. Dabei zankte sich starke Konkurrenz um Listenplatz sechs. Jedoch verwies die Niederbayerin unter anderem Lukas Köhler, stellvertretender FDP-Landesvorsitzender, Stephan Thomae, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, und Kristine Lütke auf die Plätze. Die Mitbewerber waren chancenlos gegen Bauer. Die Stärke des FDP-Bezirkes Niederbayern stellte ferner auch Muhanad Al-Halak, MdB und Direktkandidat im Wahlkreis Deggendorf, mit Listenplatz neun unter Beweis. Die Platzierung zweier niederbayerischer Kandidaten in der Top Ten der Bayerischen FDP-Landesliste ist ein Novum und untermauert die ambitionierte und zugleich kämpferische Haltung Nicole Bauers und ihrer Mitstreiter.