Landkreis Deggendorf. Kürzlich informierten sich die beiden niederbayerischen Bundestagsabgeordneten Muhanad Al-Halak und Nicole Bauer gemeinsam mit dem örtlichen FDP-Kreisvorsitzenden Karl Hauser bei der Fenecon GmbH über die fortschreitende Energiewende und die dabei essentiellen intelligenten Stromspeichersysteme. Das 2011 gegründete Unternehmen zählt zu den am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen Deutschlands und hat sich mit eigens konzipierten Speichern für Heim und Gewerbe, dem Re-Use von gebrauchten Fahrzeugbatterien sowie mit dem vom Unternehmen entwickelten OpenEMS „Betriebssystem für die Energiewende“ international einen Namen gemacht.
Bei der Führung zeigte sich Karl Hauser begeistert von der technologischen Meisterleistung, die hinter der Weiterverwendung alter Fahrzeugbatterien im Rahmen von Industriespeichersystemen steckt: „Ich bin beeindruckt und stolz, dass wir so ein innovatives und technologisch versiertes Unternehmen bei uns im Landkreis Deggendorf haben!“
In der anschließenden Diskussion drehte sich alles um die Energiewende und den Energiemarkt der Zukunft. Für den Gründer, Franz-Josef Feilmeier, ist der Trend dabei klar ersichtlich: „Auf Dauer wird sich kein Energieversorger mehr einen gleichbleibenden Strompreis leisten können. In Zukunft wird Strom eingekauft und gespeichert werden, wann immer durch die erneuerbaren Energien – etwa tagsüber – ein Überangebot herrscht.“ Des Weiteren plädierte er für eine marktwirtschaftliche Energiepolitik. Statt auf einen Industriestrompreis oder nukleare Energie, setzt er auf einen Technologiemix aus vor allem Solar- und Windkraft, welche aufgrund ihrer Dezentralität einfach skalierbar sind. Hier fand er auch lobende Worte für die Ampelregierung: „Gerade in diesem Bereich hat die Politik durch Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung die Energiewende spürbar vorangebracht – ich bin überzeugt, dass wir das Ziel des EEGs, bis 2030 den Energieverbrauch zu 80 % aus Erneuerbaren zu decken, erreichen werden.“
Auch Nicole Bauer, vom Beruf selbst Diplomingenieurin, stimmte dem Ruf nach einer marktwirtschaftlichen Energiepolitik zu. Dennoch setze sie sich vehement für den Weiterbetrieb des niederbayerischen Kernkraftwerkes Isar2 als Überbrückungstechnologie ein: „Die Transformation unseres Landes, die Umstellung der Industrie auf CO2-neutrale Verfahren – all das verschlingt bereits heute immense Mengen an Energie und treibt den Strompreis. In dieser Situation auf die EU-weit als CO2-freundlich eingestufte Kernenergie zu verzichten, ist ein Irrsinn, der dem Wirtschaftsstandort Deutschland auf lange Zeit hin schaden wird.“ Der Deggendorfer Bundestagsabgeordnete Muhanad Al-Halak schloss mit der Forderung, die Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß zu senken: „Die Menschen spüren die hohen Energiepreise in Ihrem Geldbeutel. Eine Senkung der Stromsteuer entlaste die breite Mitte der Gesellschaft und kurbelt die Wirtschaft an.“ Dabei wandte er sich entschieden gegen einen Industriestrompreis. Einige wenige Konzerne auf Kosten aller Steuerzahler zu subventionieren, könne nicht der richtige Weg sein, so der niederbayerische Abgeordnete.