Pfeffenhausen. Für den geplanten Standort des Wasserstoffzentrums, der über die Kreisstraße zwischen Pfeffenhausen und Schmatzhausen erreicht werden kann, konnte die Bundesregierung in der Bereinigungssitzung zur Haushaltsberatung einen wichtigen Erfolg erzielen. Was lange nur eine vage Hoffnung war, wird nun also Realität.
Pfeffenhausen erhält eine Bundesförderung von insgesamt 72,5 Millionen Euro, um den Bau eines Wasserstofftechnologie- und Anwenderzentrums zu ermöglichen. Zusätzlich plant die bayrische Landesregierung auch eine Förderung. Über dieses Ergebnis freut sich besonders die heimische FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer. „Für den Wirtschaftsstandort Niederbayern ist das eine großartige Nachricht. Damit können wir in den kommenden Jahren zum Vorreiter in einer der wichtigsten Schlüsseltechnologien unserer Zeit werden. Und das nicht nur in Deutschland, sondern auch international.“
Der Bundeshaushalt – durch die Corona-Krise ohnehin schon stark in Mitleidenschaft gezogen – sei durch die aktuelle Situation in der Ukraine weiter belastet. Dabei konnte die Ampel Akzente setzen und wichtige Vorhaben endlich im Haushalt verankern. „Wir stellen zusätzliche Mittel für Forschung und Innovation zu Verfügung, sorgen für besser Startchancen im Leben unabhängig vom Elternhaus und stärken gezielt den Mittelstand. Einige Projekte mussten sich mit weniger Mitteln zufrieden geben, als ursprünglich erhofft. Andere mussten ganz auf Eis gelegt werden“, berichtet Nicole Bauer. Aufgrund dieser Ausgangslage seien es besonders zähe Verhandlungen gewesen.
„Es ist immer schwierig, wenn Vorgängerregierungen vollmundige Versprechungen über die Fördermittelzuteilung machen. Umso mehr, wenn die Haushaltslage so angespannt ist, wie jetzt“, so Bauer. Der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer habe in der Vergangenheit zudem überdurchschnittlich viele Fördergelder nach Bayern gegeben hat und die versprochene Bundesförderung für die Wasserstoffstandorte nicht offiziell im Haushalt vorgesehen.
Und Bauer weiter: „Das führte zu harten Verhandlungen über acht Wochen hinweg und zähem Ringen im Hinblick auf den Standort Pfeffenhausen. Umso glücklicher bin ich, dass wir einerseits die vollen 290 Millionen Euro sicherstellen und gleichmäßig auf die vier Standorte verteilen konnten. Somit profitiert Niederbayern, der Landkreis Landshut und Pfeffenhausen. Mein besonderer Dank gilt meinem Kollegen Karten Klein, der in den Haushaltsverhandlungen stets für dieses Projekt eingestanden ist.“
Jeder der vier ausgewählten Standorte für das Wasserstoffvorhaben erhalte dabei den gleichen Anteil, so die Abgeordnete Bauer. Für Pfeffenhausen bedeutet das 72,5 Millionen Euro für die wichtige Zukunftstechnologie Wasserstoff. Geplant sei dabei ein Fokus auf die Potentiale und Perspektiven zur Transformation der Automobil- und Zulieferindustrie. Im Ergebnis soll der Standort „ein Zentrum von der Industrie, für die Industrie“ sein. Die beteiligten Unternehmen sollen anhand einer geeigneten Trägerstruktur das Zentrum selbst leiten und betreiben und einen Einstieg für alle Interessierten offenhalten.