Rimbach/Moosthenning. Bei ihrem Besuch in der Kaminkehrer-Innung Niederbayern diskutierten die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und Landtagskandidat Michael Limmer zusammen mit Obermeister Holger Frischhut und stellvertretendem Obermeister Klaus Schuster über den Wandel des Kaminkehrer-Handwerks.

In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer (HWK) erhalten die angehenden Kaminkehrer am Standort Rimbach eine bedarfsgerechte Ausbildung und werden von der Kaminkehrer-Innung ihre gesamte Karriere bis hin zum Ruhestand begleitet.

Einer der Schwerpunkte des Berufszweigs ist die Energieberatung. Bereits in der Ausbildung setzen sich die Teilnehmer intensiv mit energieeffizienten Technologien und Optimierungsmöglichkeiten auseinander, wie Kaminkehrermeister Schuster betont. Es sei für sie selbstverständlich, nachhaltig zu handeln. Nicht umsonst erhielt die Innung für ihr Engagement die Auszeichnung zum Umwelt- und Klimapakt Bayern.

Frischhut fügt hinzu: „Natürlich wollen wir den Wandel mit vorantreiben – hin zu mehr Klimaneutralität. Doch deshalb müssen vermeintlich ältere Methoden, wie zum Beispiel das Heizen mit Holz, nicht sofort verteufelt werden. Denn je nach Region und Rohstoffverfügbarkeit kann das ganz individuell gesehen auch eine sinnvolle Lösung sein.“

Für Nicole Bauer, die im Wirtschaftsausschuss unter anderem für Innovationen und neue Technologien zuständig ist, ist damit klar: „Für die Kaminkehrer wird die Energiewende das Zukunftsthema schlechthin sein. Nach wie vor ist für die Menschen in unserem Land die Versorgungssicherheit, Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Energie das oberste Ziel. Das alles erreichen wir nur, indem wir technologieoffen handeln. Immer mehr Auflagen und eine Verbotskultur hindern viel mehr.“

175 Mitglieder zählt die Innung der Kaminkehrer im Moment und befindet sich damit laut den Obermeistern noch in einer guten Lage gegenüber anderen Bezirken in Bayern. Die Fluktuation im Handwerk sei allerdings auch bei den Kaminkehrern stark zu spüren. Die Zahl der Handwerker sinkt, doch die zusätzliche Arbeit durch bürokratische Auflagen werde nicht weniger. Und Frischhut weiter: „Allein der Dokumentationsprozess nimmt so viel Zeit in Anspruch, wie der Beratungstermin bei den Kunden vor Ort.“ Die bürokratischen Hürden ziehen sich für die Kaminkehrer nicht nur durch die vorgegebenen Dokumentationspflichten sondern auch bis hin zu Förderanträgen. Die Komplexität und der schnelle Wechsel zu neuen Förderungen schrecke viele potenzielle Energieberater ab.

Dingolfinger Stadtrat und Landtagskandidaten Limmer betont, dass die berufliche Bildung besser gefördert werden müsse. „Der Fachkräftemangel zieht sich über alle Handwerksbetriebe hinweg. Eine erste Maßnahme, dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern, wäre, die bayerischen Gesellen von den hohen Kosten der Meisterausbildung zu befreien. Mit der Devise „Meister gleich Master“ muss die Meisterausbildung in Bayern kostenlos werden“, so Limmer.

Für die Bundestagsabgeordnete steht es außer Frage, sich für den Bürokratieabbau einzusetzen und aus dem Wirtschaftsausschuss heraus berichtet Bauer von einem klaren Bekenntnis zum Handwerk. Mit der FDP setzt sie sich weiter dafür ein, das Handwerk und die beruflich Aus- sowie Weiterbildung für die folgenden Generationen wieder attraktiver zu machen und zudem auch Mädchen stärker für männerdominierte Berufe zu begeistern, genauso wie andersherum auch.

 

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Nicole Bauer MdB (2.v.l.) und Michael Limmer (2.v.r.) zum Austausch mit Holger Frischhut (r.) und Klaus Schuster (l.) bei der niederbayerischen Kaminkehrer-Innung (Foto: Nicole Bauer MdB)