Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Liberalen Frauen Niederbayerns Alexandra Straßberger und der Kreisvorsitzenden der FDP Passau-Stadt Carmen Brücher besuchte die frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Nicole Bauer das Passauer Frauenhaus.
Die Ehrenamtliche Hildegard Stolper hat den Neubau des Frauenhauses organisiert und in unermüdlicher Arbeit sowie mit viel Enthusiasmus die dafür nötigen Spenden von 1,4 Mio. EUR innerhalb von nur drei Jahren gesammelt. Selbst das Grundstück habe sie von Bischof Dr. Stefan Oster für diesen guten Zweck zur Verfügung gestellt bekommen. Stolper zeigte sich enttäuscht, dass sie von staatlicher Seite weder von Bund, Land noch Kommune keine Hilfe trotz absoluter Dringlichkeit erhalten hat: „Jeder Appell an die hiesigen Politiker verklang ungehört.“
„Im Herbst 2017 war es dann aber trotzdem soweit und die ersten Frauen konnten einziehen“, berichtete Stolper. Doch hier zeige sich der große Wehmutstropfen an diesem schönen Projekt. Bereits kurz nach dem Einzug der bedürftigen Frauen und Kinder war das neue Frauenhaus schon wieder zu klein. „Der Schlüssel, der die Anzahl der Plätze vorgibt, ist 25 Jahre alt. Dementsprechend konnten wir leider nur die genehmigten Plätze bauen. Der eigentliche Bedarf ist aber wesentlich höher. Wir müssen jeden Monat vier bis zehn betroffene Frauen abweisen.“, so die stellvertretende Leiterin Selina Wagner.
Straßberger schilderte, auch sie habe bereits versucht das Thema im Landshuter Frauenplenum einzubringen. Dort gäbe es die gleiche Problematik – jedes Jahr aber werde es vom Stadtrat nicht weiter behandelt. Es sei traurig, dass diesem Problem so wenig Aufmerksamkeit, auch oder gerade von Seiten der Regierung, geschenkt werde. Der Schlüssel müsse dringend angepasst werden. Hierbei ginge es nicht nur um Zahlen, sondern um tragische Schicksale der betroffenen Frauen und Kinder.
Die frauenpolitische Sprecherin der FDP ergänzte, dass aktuell in ganz Bayern die Finanzierung von Frauenhäusern häufig größtenteils von den Kommunen und durch Spenden getragen wird. Nur gelegentlich fließen Gelder des Landes und aktuell gäbe es nur wenig bis keine Unterstützung des Bundes. „Daher brauchen wir ein schlüssiges Konzept auf allen politischen Ebenen, ausreichend Plätze und eine Finanzierung, die von Bundes- und Landesebene sowie Kommunen gleichermaßen getragen wird. Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Kinder haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.“, fordert Bauer.
Auch wenn es bislang noch erfolglos war, Straßberger versprach sich weiterhin für die Frauenhäuser einzusetzen. „Jede Frau kann Opfer häuslicher Gewalt werden. Darum müssen wir dafür sorgen, dass Jede einen Platz bekommt, die Hilfe benötigt.“