Feulersdorf. Kürzlich besuchte die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer gemeinsam mit ihrem Kollegen und bayerischen Landesgruppenchef Karsten Klein sowie einigen Parteimitgliedern den Gemüsebauern Fritz Boss. Scherzer& Boss Fruchtgemüse ist ein hochmoderner Familienbetrieb, welcher durch ein innovatives Belichtungsverfahren das ganze Jahr über Gemüse wie zum Beispiel Tomaten, Paprika und Gurken anbauen kann. Neben einer Besichtigung der Gewächshäuser stand eine ausführliche Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft und Lebensmittel im Vordergrund.

Boss nutzte dabei die Gelegenheit, um auf die drängendsten Probleme seines Betriebs zusprechen zu kommen. „Aktuell kommt es zu einer Monopolisierung des Lebensmitteleinzelhandels, bei der 8 große Ketten den Markt bestimmen, was uns nur noch wenig Handlungspielraum lässt. Wir müssen wachsen, weil unsere Kunden auch wachsen“, konstatierte der Unternehmer. Zudem gefährde das europäische Arbeitszeitengesetz mit seinen starren Regelungen das Überleben des Gemüsebauers. „Wir brauchen flexiblere Arbeitszeiten, schließlich müssen Erntespitzen abgedeckt werden weil sonst Ertragseinbußen die Folge sind“, erklärte Boss.

Klein zeigte dabei Verständnis und sprach sich für eine Anpassung des Arbeitszeitengesetzes an die gelebte Praxis aus. „Den Landwirten dürfen nicht noch mehr Steine in den Weg gelegt werden. Schon jetzt fehlt es erheblich an Nachwuchs in der Landwirtschaft“, so Klein.

Bauer, welche unter anderem im Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung sitzt, bemängelte zudem die Pflanzenschutzmittelsituation in Deutschland. So vergehen durchschnittlich 900 Tage statt der vorgeschriebenen Dauer an 120 Tagen bis eine Zulassung erteilt wird. Auch werde unzureichend nach umweltfreundlicheren Alternativen geforscht, um die sinkende Zulassungsrate bei Pflanzenschutzmittel zu kompensieren. Darüber hinaus mache den Landwirten auch die zunehmende Bürokratie in Form von immer mehr Vorschriften und Verordnungen stark zu schaffen. Statt immer mehr Bürokratie und Druck dürfe man die Zukunft der regionalen Landwirtschaft nicht aus den Augen verlieren. „Dazu müssen die Verordnungen auf den Prüfstand gestellt werden. Schließlich müssen wir auch in der Landwirtschaft wettbewerbsfähig bleiben.“, merkte Bauer zum Ende der Diskussion an .