Vilsbiburg. Schnell und mit einer übersichtlichen Zahl von Interessierten ging am Mittwoch die Mitgliederversammlung der Roten Raben e.V. über die Bühne. Der Lockdown hatte mit Ausnahme der beiden Bundesliga-Mannschaften den weiteren Übungs- und Spielbetrieb zum Erliegen gebracht, doch steht der Verein finanziell auf gesunden Füßen.
Präsident Helmut Haider konnte neben einigen Mitgliedern die Ehrenräte Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer und Professor Dr. Karl Stoffel begrüßen. In seinem kurzen Rechenschaftsbericht führte er aus, dass Corona den Verein getroffen habe und vor allem für den Nachwuchs bitter war. Denn lediglich die erste und zweite Mannschaft konnten den Trainings- und Spielbetrieb, wenngleich bis auf die ersten Partien ohne Fans, aufrechterhalten. Zwar wurden die angebotenen Online-Einheiten von den Jugendlichen gut angenommen, konnten allerdings das Miteinander in der Halle oder am Beachplatz nicht annähernd ersetzen. Den fünften Platz der „Ersten“ bezeichnete er als sehr gut, während die Saison für die Youngster der „Zweiten“ eher durchwachsen verlief. Als wichtige Meldung verkündete Haider, dass das Internat in der Seyboldsdorfer Straße erweitert werde.
Für die zweite Mannschaft bezeichnete es Vizepräsident Leistungssport Christian Düsel als Privileg, überhaupt spielen zu dürfen. Nach gutem Start hatte man jedoch einige unerwartete Abgänge und mehrere Verletzte zu beklagen, sodass man letztlich mit dem zwölften und damit vorletzten Rang vorliebnehmen musste. Dennoch blieb den Raben wegen der Ausnahmeregelungen der Abstieg erspart. Um den Kader zu vervollständigen konnte man auf einige Drittligamädchen aus anderen Vereinen zurückgreifen. Zudem erklärten sich einige ältere Akteurinnen bereit, der ansonsten sehr jungen Mannschaft beizustehen. Von allen Seiten erhielten die Raben ein dickes Lob für die hervorragende Organisation und Umsetzung des Hygienekonzeptes anlässlich der Heimspieltage. Erfreut berichtete er, dass acht Spielerinnen der Roten Raben das Gerüst der siegreichen Bayernauswahl des in Wiesbaden ausgetragenen Bundespokals der Jahrgänge 2004/2005 bildeten, was die Effektivität der Nachwuchsarbeit unterstreiche. Für die kommende Saison möchte man sich punktuell verstärken und strebt einen Mittelfeldplatz an.
Die restlichen Vilsbiburger Mannschaften im Ligabetrieb konnten maximal drei Partien bestreiten, was besonders die erste Herrenmannschaft hart traf, stand sie doch nach optimaler Ausbeute aus vier Spielen an der Tabellenspitze der Bezirksliga und hatte den Aufstieg fest im Visier. Außerdem absolvierten die Herren II in der Bezirksklasse ebenso wie die Damen III (Landesliga), Damen IV (Bezirksliga) und Damen V (Bezirksklasse) jeweils zwei Begegnungen. Komplett ohne Spiele blieben sämtliche Jugendmannschaften von der U20 bis hinunter zur U12. Hier fanden auf allen Ebenen auch keine Meisterschaften statt. Nach Aussagen der Jugendtrainer verläuft die Rekrutierung von Nachwuchs bei den Kleinsten bisher nur zögerlich, da vor allem keine Sichtungen in den Schulen durchgeführt werden konnten.
Erfreuliches konnte Schatzmeister Albert Schwarzberger berichten. Trotz der Coronapandemie konnte sogar ein kleiner Gewinn von knapp 6.000 Euro erzielt werden. Kassenprüfer Klaus Kirchner bescheinigte ihm eine vorbildliche und allen Regeln entsprechende Buchführung. Für die neue Saison erwartet Helmut Haider, dass alle Mannschaften den Übungs- und Spielbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Nach der Erweiterung des Internats geht er davon aus, dass die neuen Räume ab September 2022 bezugsfertig sein werden und somit die intensive Nachwuchsarbeit einen zusätzlichen Impuls erhält. Die für September vorgesehenen Feierlichkeiten „50 Jahre Volleyball in Vilsbiburg“ werden auf den Mai 2022 verschoben und sollen in großem Rahmen stattfinden. Für die vielen Helfer, denen er für ihren unermüdlichen Einsatz seinen Dank aussprach, ist im September ein Grillfest geplant. Für das 20. Flottweg-Camp vom 30. Juli bis 04. August sind erneut knapp über 100 Mädchen gemeldet, wobei noch nicht sicher feststeht, wie viele von ihnen in der Ballsporthalle übernachten dürfen.
Bürgermeisterin Sibylle Entwistle unterstrich in ihren Grußworten die herausragende Bedeutung der Nachwuchsarbeit und empfahl den Roten Raben, weiterhin ein besonderes Augenmerk darauf zu richten. Die Internatserweiterung bezeichnete sie als richtigen Schritt. Neben dem Leistungsgedanken sollte vor allem die Leidenschaft und der Spaß im Vordergrund stehen. Sie sicherte weiterhin die Unterstützung der Stadt Vilsbiburg zu und gab bekannt, dass nunmehr Bundesmittel für die Sanierung der Vilstalhalle in Aussicht gestellt worden sind. Auch Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer betonte die Bedeutung des Breitensports, bei dem Eigenschaften gefördert werden, die in manchen gesellschaftlichen Bereichen verlorengegangen, aber wichtig sind. Besonders die Mädchen der Region werden durch den Volleyballsport gestärkt. Sie will in Berlin und anderswo sich dafür einsetzen, dass sich die Politik in Sachen Sport breiter aufstellt.
(Artikel/Foto: Roland Regahl)