Diese Woche stellte Bundesfamilienministerin Giffey die aktuellen Zahlen zur Partnerschaftsgewalt in Deutschland vor. Schutzeinrichtungen für Betroffene häuslicher Gewalt sind auch in Niederbayern überlastet. Nicole Bauer, Bundestagsabgeordnete der Region und frauenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, erklärt dazu:
„Die aktuellen Zahlen zu den Fällen häuslicher Gewalt sind absolut beschämend für unsere Gesellschaft, gerade im Jubiläumsjahr des Frauenwahlrechts.“, sagt Bauer. Rund 140.000 Menschen in Deutschland wurden von ihrem (Ex-) Partner misshandelt, gestalkt oder bedroht; 82 Prozent davon waren Frauen. Die Dunkelziffer von Gewalt in der Familie allerdings liegt vermutlich weit höher.
„Der Kampf gegen häusliche Gewalt wird uns leider noch länger beschäftigen, er ist nicht über Nacht zu gewinnen. Doch schon heute könnte den Betroffenen viel besser geholfen werden.
Union und SPD sind hier gescheitert. Was wir brauchen sind diversifizierte Hilfsangebote, beginnend bei der Prävention bis hin zur Täterarbeit. Auch bei den Frauenhäusern müssen wir nachbessern. Sie sind eine der wichtigsten Anlaufstellen für Misshandelte. Doch herrschen dort akuter Platzmangel und chronische Unterfinanzierung. Dies betrifft auch die niederbayerischen Schutzeinrichtungen in Straubing, Landshut und Passau, die wie die meisten Frauenhäuser in Deutschland stark auf Spenden angewiesen sind.
„Bund, Land und Kommune(n) müssen sich an der Finanzierung beteiligen“, fordert Bauer, „nur dann können wir eine bessere Vernetzung und Versorgung erreichen. Sie sind oft die letzte Chance für missbrauchte Frauen und retten Leben.“