Ortsobmann Sigmund Huber, die beiden Veldener Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer und Florian Oßner sowie Bauernverbands-Kreisobmann Georg Sachsenhauer

Diskussionsrunde mit Abgeordneten

Am Sonntag fand das Bauernherbstfest der BBV-Ortsgruppen Neufraunhofen, Vilslern und Hinterskirchen im Bräustüberl statt. Nach einem Mittagessen konnte Sigmund Huber, Ortsobmann der Ortsgruppe Neufraunhofen, BBV-Kreisobmann Georg Sachsenhauser sowie die beiden Veldener Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer (FDP) und Florian Oßner (CSU) als Redner und Diskussionspartner begrüßen.

Bevor die Diskussion mit vielen wichtigen Fragen an die beiden Abgeordneten begann, stellten beide Abgeordnete ihre Arbeit im Bundestag und in den Ausschüssen vor. Sigmund Huber eröffnete danach die Diskussionsrunde. Als erstes kam die Frage “Was macht Ihr eigentlich in Berlin? Man hört nur noch Klima, Klima….” Florian Oßner antwortete, dass dies ein starke Debatte zur Zeit sei, aber schon einiges zur Luftreinhaltung und Senkung von Grenzwerten geschehen wäre. Neue Technologien müssten gefördert werden wie die geplanten Wasserstoff-Tankstellen in der Region. Die Unternehmen der Autoindustrie und die Zulieferer im Umkreis arbeiten führend am technologischen Wandel mit. Nicole Bauer befürwortete einen Technologie-Mix und hoffte, dass die Dieselproblematik geklärt werden könne. In ländlichen Regionen müssen je nach Gegebenheiten entsprechende erneuerbare Energien wie Windenergie oder Solaranlagen genutzt werden.

Als nächstes wurde die Frage nach dem Sinn des Mercosur-Abkommens mit Südamerika gestellt. Dieses solle eine große Freihandelszone für den Export von technischen Gütern nach Südamerika sowie den Import von landwirtschaftlichen Produkten in die Europäische Union werden. […] Nicole Bauer stellte auch fest, dass das Abkommen nachteilig für die deutschen Landwirte sei und befürchte einen baldigen Preiseinbruch bei den Rindfleischpreisen. Die Tierhaltung und Bodenbewirtschaftung in Südamerika werde mit großem Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel unterstützt, während hier in Europa viele Vorschriften gelten würden. Hierzu meldete sich auch Kreisobmann Georg Sachsenhauser zu Wort und teilte mit, dass inzwischen schon Rindfleisch steuerfrei importiert werde, weswegen die Preise sinken würden. Er sehe die Gefahr, dass dadurch viele Rindermastbetriebe eventuell aufgeben würden. Da auch in der Diskussion das Thema Verschärfung der Düngemittelverordnung angesprochen wurde, bemerkte er dazu, dass bei vielen Messstellen sehr niedrige Werte festgestellt würden. Bei den momentanen Messpunkten sinken die Werte, so dass eine weitere Verschärfung nicht notwendig wäre.

Als nächstes kam die Frage nach der B15neu auf, die demnächst direkt an der A92 enden wird und bis zur A94 in der Planung ist. Der Fragesteller nannte die Verbindung den direkten Weg in die Großstädte, der Ausbau der regionalen Straßen werde allerdings nicht geplant. Ebenso sei das Internet auf dem Land schwach, was das netzgestützte Arbeiten schwierig mache. Florian Oßner ergriff hierzu als erstes das Wort und sagte, dass die Straßen-Entlastung durch den ansteigenden Logistik-Verkehr schwierig würde. Er stellte die Planung eines kombinierten Verkehrs mit Schiene und Schiff vor, zum Beispiel am Donau-Hafen Kelheim. […]Nicole Bauer erinnerte an die jahrzehntelange Planung der B 15 neu und plädierte auch für einen Bahnausbau für den Güterverkehr. Auch sei der Ausbau im digitalen Bereich notwendig, allerdings durch die Genehmigungsverfahren für die Masten langwierig. Schließlich sei der flächendeckende Ausbau der Funknetze notwendig, um Arbeitsplätze auf dem Land zu fördern.

Nicole Bauer sprach nun auch noch die Glyphosat-Problematik im landwirtschaftlichen Einsatz an, da es momentan noch kein Ersatzprodukt gebe und die Zulassung nun 2023 enden solle. Momentan dauere die Zulassung eines neuen Wirkstoffs 900 Tage. Bauer warnte auch davor, die konventionelle und die ökologische Landwirtschaft gegeneinander auszuspielen, da es in Bayern viele kleine und mittelständige Höfe mit kleinstrukturierten Flächen gebe. Die momentanen öffentlichen Debatten betreffen vor allen die Betriebe mit Massentierhaltung.

Kreisobmann Sachsenhauser lud nun zum Ende der Veranstaltung noch die Anwesenden auf die Niederbayernschau ein. Am 2. Oktober findet dort der Bauerntag mit vielen Veranstaltungen statt. Er dankte dann Sigmund Huber für die Organisation des Bauernherbstfestes und die Einladung hierzu. […]

(vollständiger Artikel: Vilsbiburger Zeitung, 14.09.2019, Fotos: Gerlinde Hauer)