FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer enthält sich beim Antrag der Regierungsparteien, unter anderem für die Fristverlängerung bei der betäubungslosen Ferkelkastration zu stimmen.

„Eine Fristverlängerung ist dennoch unabdingbar.“, konstatierte Bauer – ein Widerspruch, wie man meinen könnte. „Ich habe heute trotzdem für unsere niederbayerische Heimat abgestimmt. Denn an dieser Entscheidung hängen im Landkreis Landshut sehr viele Landwirte.“, so Bauer. Ein Kastrationsverbot mache diesen Wirtschaftszweig in kürzester Zeit zunichte. Stattdessen würden Ferkel aus dem Ausland importiert. Der Antrag der Groko habe zwar die notwendige Fristverlängerung enthalten. Daher hat Bauer nach eigener Aussage auch nicht dagegen gestimmt. Aber es sei der Trägheit der GroKo anzulasten, dass die bereits seit fünf Jahren geltenden Tierschutzbestimmungen nicht schon längst in Kraft getreten seien. Außerdem schreibe der Antrag eine kostspielige Methode vor, die nicht im Sinne der heimischen, bäuerlichen Landwirtschaft sei. Bauer favorisiert den sogenannten „4. Weg“, wonach Landwirte die Ferkel unter lokaler Betäubung selbst kastrieren dürfen, um später unangenehmen Ebergeschmack zu vermeiden.

Grundsätzlich solle der Landwirt selbst entscheiden können, welchen Weg des Tierschutzes er wähle, so Bauer. Sie hält nichts davon, sich auf nur eine Technologie zu versteifen, sondern plädiert dafür, mehrere Wege zuzulassen. Dazu müsse nun unbedingt die Übergangsfrist genutzt werden.