Neuburg am Inn/Fürstenzell. Beeindruckt gezeigt hat sich die rheinland-pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Daniela Schmitt (FDP), von den Projekten des Instituts „Centouris“ der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau mit Sitz auf Schloss Neuburg und von dem kulturellen Engagement der Klosterpark GmbH in Fürstenzell. „Gerade jetzt ist die Zeit positiv für Urlaub in Deutschland“, sagte sie.

Das Mitglied im Landtag und Kabinett von SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer in einer Ampel-Landesregierung freute sich über die Besuchsmöglichkeiten auf Initiative von Bernie Gässl, FDP-Kandidat für die Bezirks- und Landtagswahlen am 8. Oktober. Der Zufall wollte es, dass Centouris aktuell für den Tourismus in der Heimat von Wirtschaftsministerin Schmitt tätig gewesen ist, wie Instituts-Geschäftsführer Dr. Stefan Mang und Projektleiterin Dr. Maria Diekmann erklärten. Ursprünglich, so Mang, sei der Fokus von Centouris rein auf die Tourismusforschung ausgerichtet gewesen. Inzwischen sei das Team mit über 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern jedoch in sehr vielen Themenfeldern unterwegs.

Als die drei tragenden Säulen von Centouris, bereits vor über 20 Jahren gegründet, skizzierte Mang die Wissenschaftlichkeit, wobei praxiswirksame Lösungen mit wissenschaftlichem Sachverstand entwickelt würden, die Vernetzung zur nachhaltigen Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern sowie die Marktorientierung zur branchenübergreifenden und interdisziplinären Beratung und Begleitung von Auftraggebern und Partnern. Forschungsfelder konzentrierten sich unter anderem auch auf Mobilität, darunter gerade das Thema „Bidirektionales Lademanagement“ für E-Fahrzeuge.Als „Brücke in beide Richtungen“, auf dem Sektor Forschung und Entwicklung nach innen und außen, würdigte Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau, Centouris. Dr. Fritz Audebert, Vorstandsvorsitzender von icunet und Vorsitzender des Neuburger Gesprächskreises, machte stolz auf den Alumni Club der Universität Passau mit über 6000 Mitgliedern aufmerksam. Die Uni habe einen ganz starken Link in Richtung des diplomatischen Dienstes, zumal über 300 Diplomaten aus ihr hervorgegangen seien. „Da tut sich eine Menge“, berichtete Audebert, der anmerkte, dass sehr viele Alumni der Uni Passau auch in der Europäischen Union aktiv sind. Der Neuburger Gesprächskreis sei dafür eine Heimat, fügte er hinzu.

Mit Blick auf den Tourismus hielt Ministerin Schmitt kooperatives Denken der Touristiker für wichtig. Als Beispiel für ein interessantes Projekt nannte sie den unterirdischen Weihnachtsmarkt in Weinkellern mit Ständen für saisonale Speisen und Kunsthandwerk in Traben-Trarbach an der Mosel. Gerade die junge Generation habe bereits viel zur verstärkten Kooperation beigetragen. Sie äußerte den Wunsch, die Landwirtschaft noch mehr in den Tourismus einzubeziehen, zum Beispiel durch die Organisation von Bauernmärkten. „Der Knoten muss im Kopf platzen.“ Für wichtig hielt sie ebenso den Einsatz von Künstlicher Intelligenz angesichts des Fachkräftemangels.

Fasziniert war die FDP-Delegation mit Gästen vom einzigartigen Ambiente des Festsaals und der Rokoko-Bibliothek im ehemaligen Kloster Fürstenzell, wo Eigentümerin Gudrun Seegerer an mehrere Konzerte erinnerte und ihr Konzept zur Kulturförderung in enger Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde vorstellte. Als größeres Projekt in Vorbereitung sei ein Christkindlmarkt für Kinder im Innenhof der früheren Zisterzienser-Abtei – mit dem Ziel, auch Kinder und Jugendliche für die geschichtsträchtigen Räume zu begeistern. „Es ist wichtig, Werte und Geschichte in die Zukunft zu tragen“, hob die Gastgeberin hervor. Seegerers Assistentin Marion Voggenreiter, die in Passau Pädagogik und Geschichte studiert hat, präsentierte den Besuchern Details des mit Ausnahme der nachgerüsteten Orgel originalgetreu erhaltenen Festsaals, der auch als Hauskapelle genutzt worden ist, und der Bibliothek mit der rein aus Holz bestehenden prunkreichen Ausstattung. Man habe versucht, manche Räume aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken, sagte Gudrun Seegerer, der es bei ihren Aktivitäten darum geht, den Bogen zu spannen zwischen Historie und Moderne. Um die Klosterpark GmbH werterhaltend zu führen, werden Räumlichkeiten für Events, Tagungen, Fortbildungen, Konferenzen und Führungen bis hin zu Hochzeiten vermietet.

Zuletzt nutzte Fürstenzells Bürgermeister Manfred Hammer die Gelegenheit, die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in das Goldene Buch der Marktgemeinde eintragen zu lassen. Diesem Wunsch kam die Politikerin gern nach.

 

Quelle: Passauer Neue Presse;

Foto: Brunner