Statistik zu Sexarbeit in Deutschland
Als das Prostituiertenschutzgesetz 2017 in Kraft trat, war der Widerstand groß. Die Pflicht, sich durch eine Anmeldung outen zu müssen, würde Sexarbeiter:innen erst recht in die Illegalität treiben, kritisierten Berufsverbände. Jetzt hat das statistische Bundesamt Zahlen veröffentlicht, die einen Überblick darüber geben, wie das Gesetz bisher von den Sexarbeiter:innen angenommen wurde. […]
Auf Anfrage teilt das zuständige Familienministerium mit, dass es noch zu früh für eine Beurteilung
des Gesetzes sei. Der Beginn einer Evaluation sei erst 2022 geplant.
Von der Opposition kommt jedoch schon jetzt Kritik. „Die neuesten Zahlen zeigen, dass das Gesetz nicht den erhofften Erfolg gebracht hat“, sagt die Frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Nicole Bauer. Weiterhin spiele sich ein Großteil der Prostitution im Dunkelfeld ab. Sie fordert, bei dem Gesetz nachzubessern. „Wir brauchen mehr Prävention, Ermittlung und die Sanktion strafbarer Handlungen wie Menschenhandel“, sagt sie.
(Quelle: taz vom 05.08.2020)