Landkreis Landshut. Auf Einladung der FDP-Bundestagsabgeordneten Nicole Bauer hin traf sich die Bürgerinitiative um die Essenbacher Marktgemeinderäte Martin Hujber, Fritz Wenzl und Christina Heckinger-Raßhofer gegen den SuedOstLink in Oberahrain, um neben einer Feldbegehung auch über die möglichen Planungsvorhaben der Bundes- und Landesregierungen zu sprechen.
Bauer griff die Behauptung auf, dass man möglicherweise verhindern könne, dass Leerrohre bis zum Netzknotenpunkt Isar kämen: „Technologisch gesehen ist das Unsinn – entweder werden auf ganzer Strecke Leerrohre verlegt oder gar nicht.“ Das Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) und der Netzentwicklungsplan (NEP) sähen aber die Verlegung vor – einen Ausweg sehe sie nicht. Hujber bedankte sich für die klare Einschätzung und fügte hinzu, dass diejenigen Parteien, die beide Beschlüsse gefasst hätten, sich nur gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben würden, statt sich mit alternativen Lösungen der Bürger zu befassen. Außerdem geht Hujber davon aus, dass die große, leistungsstärkere Trasse von langer Hand geplant war: „Irgendwo müssen die Haushaltsmittel für die Leerrohre ja hergekommen sein.“
Als mögliche Alternative stellte Hujber den Plan vor, nicht alle beiden Leitungssysteme zum Standort Isar zu führen, sondern eines bereits vorher in die Regionen abzuzweigen, in denen der Strom gebraucht werde. Dadurch werde die Trassenbreite deutlich verschmälert. Mit Anwendung des umweltschonenderen Pflugverfahrens zum Eingraben der Leitungen sei die Bürgermeistertrasse doch möglich und das Umspannwerk müsse nicht vergrößert werden.
Sofern eine Teilung der Leitungssysteme nicht zu realisieren sei, warf Hujber die Idee auf, die Konverter schrittweise zu erbauen. Pro Konverterstandort seien zwei Konverterhallen vorgesehen. Und erst, wenn die Rückbaumaßnahmen der konventionellen Kraftwerksgebäude am Kernkraftwerk entsprechenden Platz geschaffen hätten, könne man einen der beiden Konverter dorthin bauen, statt wieder Agrarfläche zu versiegeln. Dies wäre nach der Stilllegung von Isar 2 denkbar. Dieser Idee konnte auch Bauer etwas abgewinnen: je weniger Enteignungen und Einschränkungen auf landwirtschaftlicher Produktionsfläche stattfänden, umso besser, resümierte sie. Ein nachhaltiger und umweltverträglicher Bau der Trasse sei es dann, wenn „bereits vorhandene Flächen sinnvoll genutzt werden“ und höhere Ausschreibungskosten in Kauf genommen würden.