Ergoldsbach. FDP-Bundestagsabgeordnete und Kreistagsspitzenkandidatin Nicole Bauer läutete kürzlich im Hotel Gasthof Dallmaier den Wahlkampfendspurt ein.
Zunächst zeigte Landratskandidat und Kreisrat Markus Sponbrucker anhand nackter Zahlen die Herausforderungen auf, die in der kommenden Legislaturperiode auf den Landkreishaushalt zukämen: Etwa 300 Millionen Euro an Investitionen stehen etwa 30 Mio. € Schulden gegenüber. In den vergangenen Jahren seien viele Neuschulden entstanden, gleichzeitig würden für die millionenschweren Rücklagen aber Strafzinsen entrichtet. Es sei hinreichend bekannt, dass bei heutigen Bauprojekten die Kosten in der Regel explodierten, erklärte Sponbrucker. Beispiel sei unter anderem die Vilsbiburger Realschule, deren Sanierung nun mindestens 6 Mio. € teurer werde als geplant. In Planung befänden sich zudem noch die Sanierungen dreier weiterer Schulen, des Sonderpädagogischen Förderzentrums Bonbruck, des Vilsbiburger und Achdorfer Krankenhauses und schließlich der Bau des Grünen Zentrums. Die Renovierungsmaßnahmen seien notwendig und wichtig, betonte Sponbrucker. Aber genau deshalb sei der Prunkbau eines neuen Landratsamtes für den Landkreis finanziell nicht zu stemmen. Auch in Kommunalunternehmen versteckte Schulden würden auf den Bürger zurückfallen, so Sponbrucker abschließend.
Bauer füllte „die Programmpunkte der Liberalen mit Leben“: eine stärkere Wirtschaftsförderung brauche es, Dazu gehöre auch ein Wasserstofftechnologietransferzentrum, das Bauer in den Landkreis holen möchte. Klar sprach sich Bauer auch für den Weiterbau der B15 neu aus: „Wir wollen unsere Infrastruktur weiterentwickeln und Wirtschaftsräume verbinden“, so Bauer, denn Wirtschaftswachstum komme nur, wenn digitale und Verkehrsinfrastruktur den Standards des 21. Jahrhunderts entsprächen. Außerdem fordern die Liberalen nach der Untertunnelung der B15n sofort eine Lärmschutzwand bis hin zur Isarbrücke.
Im Hinblick auf Bildung sieht Bauer noch deutliches Verbesserungspotential. Ihre Vision sei Landshut als MINT-Vorzeigeregion,
Bauer forderte auch ein Demographisches Gesamtkonzept für die Region Landshut, um den Landkreis lebenswert zu halten. Dazu bedürfe es unter anderem auch eines Konzeptes für Jugend- und Seniorenpolitik. Kreisrat Toni Deller unterstütze den Vorstoß und untermauerte die Notwendigkeit: „Der letzte Pflegebedarfsplan stammt aus der Zeit zwischen 1995 und 2005. Seither gab es keine Überarbeitung.“