Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer besuchte den FDP-Kreisverband Fürstenfeldbruck im Zuge der Veranstaltungsreihe „Liberaler Gesprächskreis“ und diskutierte mit den Zuhörern über mehr Chancen durch Vielfalt – denn, so Bauer, „die Zukunft ist weiblich.“ Das habe auch FDP-Fraktionsvorsitzender Christian Lindner erkannt und eine Ad-hoc-Kommission einberufen, die sich mit der weiblichen Zukunft der FDP eingehend beschäftigt.
Aber ohne Quote sei das gar nicht so einfach: es brauche einen Kulturwandel, ein Umdenken bei der Gesellschaft. Dazu gehören ihrer Auffassung nach flexiblere Öffnungszeiten von Kitas oder mehr Akzeptanz von Vätern, die sich Elternzeit nehmen.
Bauer nannte als Beispiele für gescheiterte Quoten andere Parteien: auch hier sei der Frauenanteil bei nur rund einem Drittel. Quoten seien unfair und lösten das Problem nicht. Bauer regte stattdessen an, die Parteibasis breiter mit Frauen aufzustellen. „Nur so können wir aus dem Vollen schöpfen“, meinte sie.
Aber auch die Wirtschaft achte vermehrt auf Frauen in Führungspositionen – das zeige öffentlich die Innovationsbereitschaft eines Unternehmens, so Bauer.
Sozialliberale Themen seien neben den klassischen Wirtschaftsthemen gerade für Frauen besonders interessant. Daher versuche die Bundestagsfraktion, auch diese Themenfelder zu besetzen. Ein aktuelles Beispiel sei der Paragraph 219a, den die FDP abschaffen wolle, da er in das Selbstbestimmungsrecht einer Frau zu stark eingreife. #metoo sei ein weiteres Puzzlestück, das die wichtige Diskussion um Frauenrechte angestoßen habe. „Aber Frauen müssen sich auch trauen, selbst aktiv tätig zu werden“, appellierte Bauer an die Zuhörerinnen. Die Partei müsste außerdem ein wesentlich besseres Talentmanagement betreiben – dann kämen auch Frauen besser zum Zug.